3D-Scan eines Werks von Nicolas Sanhes
Ohne Titel, 2014
255 x 460 x 320 cm – Vierkantstahl – H 180 cm – 2,5 tDer von Nicolas Sanhes erfundene Stil besteht aus vier Elementen: die Leere als Kraft, die Linie als Anspannung, die Zeit als Pulsschlag und der Raum als Atmung. Diese vier Elemente hätten ohne die Umsetzung zweier Prinzipien, dem Prinzip der Analogie und dem Prinzip der Resonanz nie funktionieren können.
“Die wahrhaftige Analogie ist eine Identität von Beziehungen und keine Beziehung von Identität“, erklärt Gilbert Simondon. Das Resonanzprinzip ist ein Vorgang, der in der Materie ebenso vorkommen kann, wie in der Psyche. Sie besteht aus dem Aufbau einer Beziehung zwischen zwei heterogenen Dimensionen einer selben materiellen oder psychischen Einheit.
Ab 2005 werden die Werke von Nicolas Sanhes zu dem, was sie heute sind, nämlich Linien, die durch Anspannungen angeordnet werden, die bis ans Äußerste gehen, und eine innere Leere umklammeren, die sie strukturiert und trägt. Sie lassen die Leere als den empfindlichen Teil der Resonanz erscheinen, die sie differenziert und sie zwanghaft vereint.
Ein photogrammetrischer 3D-Scan der besonderen Art
Die Herausforderung bestand darin, die Pläne und eine 3D-Modellierung des Werkes zu erzeugen, die es dem Künstler ermöglichen, rückwirkend seine eigenen Pläne für seine technischen Bedürfnisse zu erhalten, um beispielsweise die Verwerfungen der Linien in noch monumentaleren Projekten zu studieren.
Dieser Vorgang des 3D-Scans hat danach ein Reverse-Engineering und die Generierung einer CAD-Datei möglich gemacht.
Biografie
Nicolas Sanhes schafft immer monumentalere Werke. Die Beherrschung der Abmessungen und technischen Zwänge ermöglicht es ihm, seine ersten öffentlichen Aufträge für die Städte Trappes mit IPt im Jahre 2007, und Montélimar im darauffolgenden Jahr mit IPm umzusetzen. Das 2013 für die Stadtgemeinde Valenciennes aus H-Vierkant gefertigte HV11 ist das bis heute komplexeste Werk seines Schaffens.